Der Stamm Heinrich von Pappenheim (kurz: HvP oder H.v.P.) besteht momentan aus etwa 30 aktiven Mitgliedern und zählt zu den ältesten CPD-Stämmen im Süden Deutschlands (gegründet 1957).
Wir sind der männliche Gegenpart zum Stamm Barbara Künkelin im Ortsring Weiler.
Ansprechpartner für den Stamm sind Manuel Götz, Moritz Würth und Henry Zauser.
Die Stammesmitglieder teilen sich in folgende Gruppen auf, die sich wöchentlich treffen (Übersicht aller Gruppenstunden):
- Sippe Fischadler
- Sippe Silberfalke
- Meute Leise Pfote
Stammeswappen und Stammeszeichen
Namensherkunft
Der Name unseres Stammes geht zurück auf die Person, die (Schorndorf-)Weiler vermeintlich am 22. März 1206 zum ersten Mal in einer Urkunde an das Kloster Adelberg erwähnt hat: Heinrich von Kalden, Marschall von Pappenheim.
Heutzutage geht man allerdings davon aus, dass in der Urkunde ein anderes Weiler gemeint war. Gemeinsam wurde beschlossen, den ursprünglichen Namen beizubehalten.
Wer sind die berüchtigten Pappenheimer eigentlich?
Stammsitz der Pappenheimer Marschälle ist eine Burg in dem Dorf „Pappenheim“ im Altmühltal in Bayern mit ca. 4.000 Einwohnern. Das Amt des Marschalls war eines der höchsten Ämter im Heiligen Römischen Reich und wurde seit ca. 1100 – 1806, also über ein halbes Jahrtausend, in der Pappenheimer Linie vom Vater auf den Sohn weitervererbt. Neben zeremoniellen Aufgaben bei Kaiserkrönungen und Reichstagen waren die Marschälle auch die Befehlshaber der Armee des Kaisers und für des Kaisers Sicherheit verantwortlich.
Geschichtsstunde: Heinrich von Kalden, Marschall von Pappenheim
„An der Spitze der Ritter sprengt unser Marschall. Ein roter Mantel flattert um seine Schultern. Der Federbusch auf dem Helm schaukelt im Wind. Das Kettenwams blitzt in der Sonne. Am breiten Gürtel droht das Schwert. Unter buschigen Brauen blicken harte Augen in die Weite. Ein stolzer Anblick, wie er vor uns daher reitet, ein ritterlicher Gefolgsmann seines Kaisers, den sie den Friedrich Rotbart nennen, oder wie sie da unten im Süden sagen, den Barbarossa. Riesig von Gestalt, düster und schweigsam. Lacht aber manchmal in seinen Bart. Erzählt dann gerne von den Söhnen des Kaisers, die er erziehen darf drüben am Kaiserhof in Worms. Ein Marschall, der nicht nur seinen König, sondern auch sein Recht zu schützen wusste. Furchtbar war er im Zorn.“
So schildert sein Schreiber Heinrich von Kalden, Marschall von Pappenheim. Geboren 1145 hat er in seinem Leben viel Not und Entbehrung kennen gelernt, aber auch den Glanz am Kaiserhofe und auf Ausritten mit Königen, Fürsten und Herzögen in ferne Lande.
Wie oben beschrieben, hat er also unter anderem Friedrich Barbarossa beim dritten Kreuzzug ins Heilige Land begleitet und nach dessen Tod das Heer durch viele Unwägbarkeiten zurück in die Heimat geführt.
Vier Jahre später begleitete er Heinrich VI., Barbarossas Sohn, den er schon zuvor erzogen hatte, nach Italien zur Kaiserkrönung durch den Papst in Palermo (Sizilien).
Später fuhr er im Auftrag seines Kaisers über das Meer nach Byzanz, dem heutigen Istanbul, und forderte vom Kaiser des Oströmischen Reiches Tribut ein.
Nach dem frühen Fiebertod Heinrichs VI. im Alter von 32 Jahren, diente Heinrich von Kalden Philipp von Schwaben, dem Bruder des Verstorbenen.
Als Philipp 1208 von Otto VIII. von Wittelsbach in Bamberg ermordet wurde, verfolgte der Marschall den Mörder und rächte die Tat nach circa 9 Monaten.
Unser Pappenheimer diente danach dem Welfenkaiser Otto IV. von Braunschweig, mit dem er kein gutes Verhältnis hatte.
Sobald Otto IV. 1212 gegen den rechtmäßigen, doch zuvor minderjährigen Staufer Friedrich II. (Sohn von Heinrich VI.; s.o.) verlor, diente Heinrich von Kalden wieder der schon tot geglaubten Staufer-Linie. Friedrich II. hatte mit einem Heer die Alpen von Italien aus überquert, um seinen Rechtsanspruch als letzter Staufer geltend zu machen.
Mit fast 80 Jahren zog er nun also mit dem Enkel durchs Land, so wie er schon dem Vater und dem Großvater als treuer Gefolgsmann gedient hatte und als Marschall des Reiches Ehrfurcht erweckte. Im Jahr 1215 starb Heinrich von Kalden-Pappenheim, des Reiches Marschall im Kloster Kaisheim, wohin er sich in seinen letzten Jahren zurückgezogen hatte.
„Ich kenne meine Pappenheimer“
Die Aussage
„Ich kenne meine Pappenheimer.“
geht auf Schillers Drama „Wallensteins Tod“ zurück, das zur Zeit des 30 jährigen Kriegs handelt und in welchem dem Feldherrn Wallenstein Verrat vorgeworfen wird. Die Pappenheimer senden, während sich alle anderen Soldaten ohne Hinterfragen von Wallenstein abwenden, diesem einen Boten, der die Sachlage aufklären soll, da sie den Worten nicht glauben. Wallenstein sagt daraufhin:
„Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer.“
Es handelt sich also, entgegen dem heutigen üblichen Gebrauch, um ein Lob für die Aufrichtigkeit und Treue, die den Herren von Pappenheim eigen war. Sie werden als mächtig von Gestalt, in schimmernder Rüstung, das blanke Schwert in der Faust, aufrechte Haudegen, mutige Kämpfer, verwegene Ritter, getreu ihrem König und treu ihrem Wort dargestellt.